Im Dschungel

Ich sehe mich gewissermaßen als Malerin am Computer – meine Leinwand ist der Bildschirm und meine Farben sind digitale Pixel. Ein zentrales Motiv meiner Arbeit ist der Dschungel, womit ich mich in eine lange kunsthistorische Tradition stelle: Schon immer haben Künstler*innen sich von exotischer Natur inspirieren lassen. Man denke etwa an Henri Rousseau mit seinen berühmten Urwaldgemälden. Seine üppigen Dschungelszenen voller Pflanzen und Tiere haben mich von jeher fasziniert. Besonders beeindruckt mich, dass Rousseau solche Bilder aus reiner Vorstellungskraft schuf, ohne jemals selbst einen Dschungel betreten zu haben. Er war ein Pariser Zollbeamter, der in seiner Freizeit malte – er besuchte oft den Botanischen Garten und studierte dort Flora und Fauna. Aus diesen Eindrücken und viel Fantasie komponierte er seine wunderlichen, traumhaften Urwälder. Ähnlich wie Rousseau vertraue ich auf meine innere Bilderwelt, wenn ich meine eigenen Dschungel kreiere. Natürlich lebe ich im 21. Jahrhundert und nutze andere Mittel: Ich "male" digital. Meine Werkzeuge sind Bildbearbeitungsprogramme statt Pinsel, und am Ende entsteht ein Pigmentdruck anstelle eines Ölbildes auf Leinwand. Doch die Herangehensweise ist eine malerische: Ich arbeite schichtweise, füge Details hinzu und spiele mit Farben und Licht, bis eine stimmige Komposition entsteht.

Im Dschungel IV, 2025, 110 ×160cm, Pigmentprint auf Fotopapier
Im Dschungel II, 2023, 110 ×160cm, Pigmentprint auf Fotopapier
Im Dschungel I, 2022, 85x145cm, Pigmentprint auf Fotopapier
Im Dschungel III, 2024, 110 ×200cm, Pigmentprint auf Fotopapier